Kreator & Eluveitie in Innsbruck, Music Hall, 18.08.2021

0
Kreator Innsbruck 2021
Kreator Innsbruck, 18.08.2021

Kreator & Eluveitie in Innsbruck, Music Hall, 18.08.2021

Ein Kreator Konzert in Innsbruck? Während in Deutschland Pandemiebedingt Abstands- oder Strandkorb-Konzerte das höchste der Gefühle sind? Darf man so etwas dann besuchen?

Meiner Meinung nach ganz klar ja. Wofür haben wir uns denn – soweit wir es getan haben – impfen lassen, wenn wir uns dann auch immer noch mit Abstand und Maske durch die Welt bewegen sollen? Wer in Deutschland geimpft sein möchte, der ist es. Wer keine Lust darauf hat, der ist es nicht. Ob man bei dem vorhandenen Restrisiko dann entsprechende Konzerte besucht bleibt jedem selbst überlassen. Corona wird nicht verschwinden. Worauf wollen bzw. sollen wir denn bitte noch warten?

Nach 1,5 Jahren Pause: Endlich wieder ein richtiges Konzert

Nach über 1,5 Jahren Konzertpause – unterbrochen von einem Abstandskonzert von Destruction in München – sollte es endlich wieder einmal ein richtiges Konzert geben. Also ab nach Innsbruck, wo wir zuletzt Gorgoroth gesehen hatten. Da noch ausreichend Zeit vorhanden war, wurde noch nach eingehender Recherche lecker (und zum Teil sogar vegan, auch wenn es nicht so ausschaut) gespeist.

Klarer Tipp: Das B-West ist deutlich einladender, als es von außen ausschaut.

Die Music Hall in Innsbruck

Die Music Hall in Innsbruck liegt in einem Gewerbegebiet und irgendwo zwischen Sauna-Club und Ikea fanden wir problemlos in fußläufiger Nähe einen kostenlosen Parkplatz. Die Music-Hall selber ist klein aber fein und bietet Platz für rund 2000 Personen. Ich würde darauf tippen, dass ungefähr die Hälfte der Kapazität oder vielleicht etwas weniger ausgeschöpft wurde.

Eluveitie

Vorband sollte Eluveitie sein, eine 9-köpfige Folk-Metal-Band. Diese gibt es seit bald 20 Jahren und sie hat allerhand Instrumente auf der Bühne. Neben Schlagzeug, Bass und Gittaren kommen da z.B. Dudelsack, Geige, Flöte, Drehleier und was weis ich noch alles zum Einsatz. Ja, die Jungs und Mädels können Musik machen, haben gute Brachiale Ansätze – aber mir persönlich ist das zu überfrachtet. Ich bin allerdings auch nicht der große Mittelalter-Fan. Den meisten Leuten hat es aber gut gefallen und sie feierten gut ab.

Kreator

Natürlich wurden vor dem Konzert sämtliche gute Vorsätze gebrochen: „Nein, ich kauf mir diesmal kein Shirt. Mein Schrank ist mehr als voll genug mit unzähligen Band- und Tour-Shirts“.

Kurz nachdem ich den Merchandising-Stand erspäht hatte: „Oh, es gibt ein Kreator-Shirt in weiß. Ich bin verliebt“.

Kreator T-Shirt Love us or hate us
Love us or hate us, Kreator T-Shirt

Der Merchandising-Stand war vorne neben der Bühne und an dem Absperrgitter dort machten wir es uns bequem. Kreator sollte uns nicht enttäuschen. Es war zwar extrem ungewohnt, nicht mehr Christian „Speesy“ Giesler am Bass zu sehen, aber dem Sound tat das natürlich keinen Abbruch. Als Opener „The Patriarch“ und dann ging es Schlag auf Schlag: Violent Revolution, Extreme Aggression… und die Menge tobte gut ab. Circle Pit, Wall of Death, jede Menge Headbanging – alles dabei, was ein gutes Metal-Konzert braucht.

Mille freute sich sichtlich wieder vor Menschen spielen zu dürfen und tat das auch in einer kurzen Ansprache kund.

Insgesamt 17 Lieder knüppelte Kreator durch, fast bis 23:30 Uhr ging das sehr gute Konzert. Das fühlte sich zwar noch etwas unwirklich, aber dafür richtig gut an. Nachdem wir noch einen kurzen Umweg fuhren um einen Mitfahrer direkt daheim abzuliefern, waren wir morgens um 02:00 Uhr wieder daheim in der Münchner Realität. Müde, aber glücklich.

Fragt sich nur, wann solche Events auch wieder in Deutschland stattfinden können. Meine Meinung dazu habe ich ja schon zu Anfang geschrieben, aber selbst wenn man anderer Meinung ist: Es bringt ja nichts, wenn Deutschland Clubs und Konzertveranstalter sterben lässt, während in unseren Nachbarländern 3-G-Business as usual betrieben wird.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein