Gorgoroth, Gehenna & Amken , Hafen Innsbruck, 08.11.2017

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Gorgoroth Innsbruck

Gorgoroth im Hafen Innsbruck am 08.11.2017

Die beiden Bands Gehenna und Amken hatten wir bis dato nicht wirklich auf dem Schirm, Gorgoroth jedoch schon seit vielen Jahren. Eine kurze Rückschau auf das Konzert in Innsbruck

Gorgoroth

Was hat diese Band seinerzeit für Aufsehen gesorgt: brutales Bühnenoutfit, Satanismus, zahlreiche Gesetzesverstöße der Bandmitglieder und natürlich eine Musik, die von der Mehrzahl der Menschen einfach nur als „Krach“ identifiziert wird: Black Metal.

Ein riesiger Skandal war seinerzeit die „Black Mass Krakow„, bei der in der Nähe des Geburtsortes des damaligen Papstes Johannes Paul II. ein Konzert – von vielen auch als schwarze Messe bezeichnet – mit aufgespießten Schafsköpfen und an Kreuzen gefesselte nackte Frauen und Männer gespielt bzw. gehalten wurde:

Wenige Monate später sah ich Gorgoroth das erste mal live: in München (2004) im legendären Titanic City, vor vielleicht 200 Zuschauern – mehr passten da auch nicht rein. Unvorstellbar, dass wir Gorgoroth nicht zuletzt dank der perfekten Marketing-Maschinerie von Nuclear-Blast vier Jahre später in Wacken (2008)vor zigtausend sehen sollten – und das morgens um 02:00 Uhr.

Die Band hatte sich inzwischen – wie beim Black Metal durchaus öfter üblich – getrennt und Sänger und Gitarrist kämpften um den Namen der Band, der letztlich dem Gitarristen und Gründer Infernus zufallen sollte.

Ich verlor zwischenzeitlich die Band aus den Augen und stolperte erst Jahre später wieder über die Band und das „Instinctus Bestialis“ – Album  – das wusste zu gefallen und läuft bei mir vor allem oft zum Training – und da Gorgoroth bei ihrer Tour 2017 um München einen großen Bogen machten, war Innsbruck der Ort den es für das Gorgoroth-Konzert zu bereisen galt: Der Hafen in Innsbruck ist eine coole Konzert-Location die einen gemütlichen Vorraum und innen Platz für ein paar hundert Leute bietet. Die Halle füllte sich heute sehr spärlich, eigentlich füllte sie sich überhaupt nicht und so musste sich meine Entdeckung des Abends reichlich doof vorgekommen sein, als sie als erste Vorgruppe die Bühne betraten:

Amken

Sage und schreibe sieben (!) Leute standen zu Konzertbeginn vor der Bühne, drei davon machte schon unsere Reisegruppe aus München aus – und das das war ziemlich schade, denn die Band hätte mehr verdient gehabt:

Solider Trash-Metal aus Athen, wohl schon 2011 gegründet – mit zunehmender Konzert-Dauer füllte der gute Sound auch die Halle mehr – wobei die Jungs unbeirrt von der ersten Minute an Vollgas gaben. Uns hatten sie auf jeden Fall überzeugt, so dass wir nach dem Konzert am Merch-Stand – die Band stand dort selbst – noch jeweils ein Package bestehend aus T-Shirt und CDs erstanden – Support the Underground.

Gehenna

Darauf folgte Gehenna, Black Metal aus Norwegen und auch bereits seit 1993 im Geschäft. Ich kann mit dem Sound einfach nix anfangen, der große Teil in der Halle sah das jedoch anders und strömte zur Bühne. Ich denke jetzt dürften es ähnlich viele Zuschauer wie seinerzeit im Titanic-City gewesen sein, rund um die 150 – mehr sollten es auch den Abend über nicht mehr werden.

Gorgoroth

Endlich, der Hauptakt: Gorgoroth! Eigentlich ein Konzert nach meinem Geschmack, weil niemand mit dem Handy nervig im Weg stand und die Leute einfach der Musik frönten. Allerdings fehlt Gorgoroth inzwischen die düstere Aura von damals, die Bühnenshow ist komplett verschwunden (gefesselte Frauen und Männer an Kreuzen sind einfach stylisch ;)) und Gaahl ist sowohl von der Optik, Ausstrahlung als auch der Stimme eine ganz andere Hausnummer als der aktuelle Sänger und fehlt bei Gorgoroth einfach – meiner Meinung nach.

Wie das ganze aussah und klang, kann man dem drei Tage zuvor in Bukarest aufgenommenem Video entnehmen:

Nachdem ich ohne Ende Bock auf Black Metal hatte und Gorgoroth ein solides Konzert ablieferte, fuhr ich trotzdem zufrieden nach Hause, wobei da schon die Scheibe von Amken im Auto lief. Ob ich noch einmal für ein Gorgoroth-Konzert bis nach Innsbruck fahren würde, darf aber eher bezweifelt werden.

Stephan Tempel

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