Slayer Comeback / Reunion 2024 – (k)ein Grund zum Feiern?

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Slayer last Concert
Slayer, The Forum, Inglewood, Los Angeles

Slayer Comeback / Reunion 2024 – (k)ein Grund zum Feiern?

Slayer geben ihre Reunion bekannt. Ein Comeback von der Rente. Wenn Du morgens aufwachst und von vielen Freunden fast die gleiche Nachricht per Whatsapp bekommst, dann muss etwas Wichtiges passiert sein.

In diesem Fall die Nachricht, dass Slayer doch noch keinen Bock auf Rente haben und für ein paar Auftritte auf Festivals ihre Reunion bekannt geben. Ein Rücktritt vom Rücktritt, ein Comeback sozusagen. Ein Grund zum feiern?

Slayer – Comeback: Ich finde es eher enttäuschend

Ich persönlich bin von dieser Comeback eher enttäuscht. Man mag mich trotz meines fortgeschrittenen Alters für naiv halten: Ich hatte Slayer geglaubt, dass sie sich endgültig von der Bühne verabschieden werden.

Nicht zuletzt deswegen bin ich ihnen bei der letzten Tour um den halben Erdball gefolgt: Deutschland, Spanien, Kanada, USA, Japan und noch einmal die USA waren die Stationen, zu denen ich meiner Nummer eins Band hinterher geflogen bin.

Habe Foto-Optionen gebucht, Kerry in einem Einkaufscenter getroffen, sein Plektrum gefangen und beim letzten Konzert dann aus Reihe eins das meistgeklickte Abschiedsvideo aufgenommen.

Mögliche Festivalkonzerte waren immer angekündigt – also, wo ist das Problem?

Natürlich hatte sich das Management von Slayer die Hintertür für Auftritte auf Festivals immer offen gehalten. Das hätte ich vor ein paar Jahren auch noch gefeiert.

In der Zwischenzeit ist einfach zu viel passiert

Für meinen Geschmack ist in der Zwischenzeit einfach zu viel passiert. Zum einen ist da die Frau von Kerry King, die etliche Male auf Social Media gepostet hat, dass es definitiv nie wieder einen gemeinsamen Auftritt von Slayer geben wird.

„Not a chance in hell of a reunion of Slayer“ ist nur eine der Aussagen die sie gepostet hat. Gefolgt von der Aussage, dass „Kerry King nicht wie Slash (Guns´n Roses) oder Mick Mars (Mötley Crue) wäre“ und es darum das endgültige Ende wäre.

Kerry King, sein Soloprojekt und bemerkenswerte Aussagen

Kerry bastelt ja seit längerem an seinem Soloprojekt. Was man da bislang zu hören bekam, macht richtig Bock auf mehr und ich hatte mich schon richtig darauf gefreut.

Bemerkenswert fand ich aber auch die Aussage von ihm vor wenigen Wochen, dass er und Tom Araya seit der Slayer-Trennung vor über vier Jahren (!) noch nicht auch nur ein Mal telefoniert oder eine Nachricht ausgetauscht hätten. „Mhm, dann war die Trennung wohl längst überfällig“, war mein Gedanke. Ein Gründungsmitglied gestorben, eines rausgeworfen, die letzten zwei reden seit Jahren nicht mehr miteinander abseits des Business.

Wenige Wochen später kommt dann die Reunion. Ernsthaft?

Welchem Slayer-Fan hilft dieses Comeback?

Wem genau hilft jetzt dieses Comeback? Weitere Alben und Touren haben sie ja weiterhin ausgeschlossen und spielen nur bei ein paar Festivals in den USA.

In erster Linie hilft die Reunion natürlich Tom und Kerry, die damit ein paar Dollar mehr im Geldbeutel haben. Ob sie darauf nach so vielen Jahren noch angewiesen sind, darf bezweifelt werden. Den meisten Slayer-Fans rund um den Erdball hilft es gar nichts, wenn sie nicht wieder rund um den Erdball fliegen wollen.

Und die Fans in den USA, die ein Festival mit Slayer besuchen? Die haben die Band halt einmal mehr gesehen.

Hat dadurch jemand etwas gewonnen? Nicht wirklich. Aber Glaubwürdigkeit hat die Band damit dann doch verloren.

Slayer – wie Guns´n Roses, Mötley Crue, Take That oder die Böhsen Onkelz

Damit befinden ich Slayer jetzt in einer Reihe mit anderen Bands, die bereits den Rücktritt vom Rücktritt zelebriert haben. Guns´n Roses, Mötley Crue, Take That oder den Böhsen Onkelz. Irgendwie schade. Ich hätte „meine Band“ gerne anders in Erinnerung behalten.

Slayer – letztes Konzert, Los Angeles, 30.11.2019

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