Liechtenstein – Deutschland am 02.09.2021 in St. Gallen, 0:2
Eines dieser vielen Fußballspiele, bei dem die Vorbereitungen deutlich aufregender und zeitaufwändiger waren als das Spiel selber. So auch in diesem Fall: Am 03. August beim DFB die Tickets bestellt. Dann am 11.08. vom DFB die Nachricht bekommen, dass FIFA und UEFA bis auf weiteres keine Gästefans bei den Länderspielen haben möchten.
Für (Deutsche) Länderspielfahrer relativ ärgerlich, weil zu diesem Zeitpunkt zum Beispiel die entsprechenden Reisen zu den nächsten Spielen bereits gebucht sind. Oder weil das entsprechende Spiel so nah an der Deutschen Grenze ist, dass der Sinn dieser Maßnahme durchaus hinterfragt werden darf.
Liechtenstein-Länderspiel nicht in Liechtenstein
Das Länderspiel gegen Liechtenstein fand in diesem Fall nicht in Liechtenstein statt. Die Liechtensteiner hätten gerne mehr Fans begrüßt und zogen darum nach St. Gallen um. Ärgerlich für die, die gerne mal ein Länderspiel in Liechtenstein gesehen hätten. Für uns zu verschmerzen, weil wir fast auf den Tag exakt vor 13 Jahren schon einmal die gleiche Partie gesehen hatten. Damals allerdings in Vaduz, so dass Liechtenstein eines meiner 80 Länder die ich besucht habe ist.
Wenn Du um 16:00 Uhr noch vor dem heimischen Computer am Arbeiten sitzt, um 17:00 Uhr beim Fahrer in Alling eintriffst und erst nach einem ausgiebigen Ratsch und einem kurzen Stop bei einem weiteren Mitfahrer in Schöngeising dich auf den Weg machst, dann lässt das schon das internationale Flair etwas vermissen.
Gewohnt zügig über die A96 bis direkt vor eine nette Wirtschaft in der Nähe des Stadions, in dem schon weitere Bekannte bei der Nahrungsaufnahme in fester und flüssiger Form saßen. Noch ein kurzer Ratsch, ein paar Reisetipps für die Zukunft ausgetauscht und 20 Minuten vor Anpfiff sollte es dann auch „schon“ ins Stadion gehen.
Vor den Eingangstoren lange Schlangen, so dass die Kontrollen immer schneller gehen mussten und zum Teil nicht einmal mehr die Impf- oder Testzertifikate angeschaut wurden. Ergebnis der Maßnahme der FIFA: Deutsche und Liechtensteiner saßen komplett gemischt im ganzen Stadion durcheinander und im eigentlichen Gästeblock herrschte gähnende Leere.
Das Gegenteil von „gut gemacht“ war halt schon immer „gut gemeint“.
Das Spiel selber war eines der schlechtesten, dem ich jemals live beiwohnen durfte. Die Liechtensteiner kämpften tapfer und stellten sich hinten rein, frenetisch gefeiert von ihrem Publikum wenn sie einmal mit dem Ball über die Mittellinie kamen oder ein Fernschuß auch nur in Richtung Tor ging.
Mit dem Schlußpfiff als Erlösung ging es dann über die Autobahn wieder nach Hause. Natürlich mit den gewohnt tiefschürfenden Gesprächen und niveauvoller musikalischer Unterhaltung.