Kurztrip Bologna – Fußball Länderspiel Italien – Deutschland

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Bologna - Ausblick vom Torre Asinelli
Bologna, Ausblick vom Torre Asinelli

Kurztrip nach Bologna zum Fußball Länderspiel Italien Deutschland

Zum Fußball-Länderspiel Italien – Deutschland nach Bologna wollten wir eigentlich nicht fahren. Länderspiele werden immer langweiliger und schlechter, Italien ist kein neues Land, Nations-League ist sowieso ein doofer Wettbewerb. Außerdem waren wir ja erst kurz davor in Paris..

Als jedoch immer mehr Bekannte sagten, dass sie dorthin fahren würden, wurde die Reiselust dann doch etwas größer. Seit unserem Trip nach Rom / Pompej (wir waren dort vermutlich die ersten Touristen nach dem großen Corona-Reisestopp) waren wir auch nicht mehr in Bella Italia gewesen….

…und dann landete die Mail mit den Lufthansa Meilenschnäppchen auch noch im Posteingang anstatt wie üblich im Spam und schon im Betreff stand „Bologna“. Das Meilenkonto war ohnehin noch bestens gefüllt und somit war die Zustimmung von Miss Mantares schneller eingeholt als man „Ragu alla bolognese“ aussprechen kann. Die Flugbuchung dauerte dann ungefähr so lange wie die Zubereitung dieser Sauce.

Spgahetti Bolognese – unnützes Wissen über Bologna

Warum führe ich hier eine Hackfleischsauce an? Weil man diese weltweit als „Bolognese“ kennt und diese ihren Ursprung in Bologna hat. Wie viele italienische Gerichte. Allerdings nicht die „Spaghetti Bolognese“, wie man vielleicht meinen könnte. Diese stammen vermutlich aus Nordamerika, wo sie italienische Einwanderer kreierten. Aber ich schweife ab, ich wollte ja eigentlich über Bologna schreiben…

Doppelte Ticketbestellung, Stornierung vom italienischen Verband und eine Ermahnung vom DFB

Nachdem man bei Länderspielen der Deutschen Fußballnationalmannschaft ja nie weiß, ob man wirklich in den Genuss einer Zuteilung von Tickets durch den DFB kommt, ist es bei vielen Länderspielfahrern nicht unüblich, sich im Vorfeld vorsichtshalber Tickets über den Heimatverband zu besorgen. Das klappte über den italienischen Verband auch problemlos. Eintrittspreis übrigens 12,- Euro.

Beim DFB bewarben wir uns zeitgleich auch – bei 12,- Euro ein zu verschmerzender Betrag – und bekamen dort ebenfalls Tickets zugeteilt. Bzw. einen Voucher, den man am Spieltag gegen Vorlage des Ausweises dann vor Ort umtauschen kann. Ein beim DFB seit Jahren übliches Verfahren. Tickets erhalten sowieso nur Mitglieder des Fan-Clubs Nationalmannschaft. Somit ist es dem DFB – ziemlich erfolgreich – gelungen, Krawallmacher von den Länderspielen größtenteils auszuschließen.

Zwei Tage vor dem Abflug kam dann der Anruf vom Fan-Club Nationalmannschaft. Die Italiener bzw. der italienische Verband  hätte alle Daten gecheckt und dabei festgestellt, dass einige Personen doppelt Karten bestellt hätten. Das funktioniert aber in Italien nicht und somit wurden die doppelten Karten storniert.

Storniert wurden aber nicht etwa die Karten im italienischen Block, sondern die im deutschen. Weil die italienischen zuerst bestellt wurden. Vollkommen logisch, dass man deutsche Staatsbürger lieber im italienischen Block hat als in dem für die deutschen, oder? 😉

Natürlich kam auch noch eine Mail mit dem Hinweis vom DFB, dass man zukünftig doch nur Karten über den DFB bestellen möge.

Das würde man ja grundsätzlich – wenn man nicht regelmäßig erst 1-2 Woche vor dem Spiel erfahren würde ob man zu den glücklichen gehört denen eine Karte zugeteilt wurde. Denn die günstigen Reisemöglichkeiten sind zu diesem Zeitpunkt schon längst weg.

Aber ich wollte ja über Bologna schreiben… jene Stadt, die wir unkompliziert und schnell via Flieger erreichen sollten.

Bologna vom Flughafen in die Stadt

In Bologna kommt man vom Flughafen in die Stadt entweder mit einem der Shuttle-Busse, Taxi, Uber oder dem Marconi-Express. Letzteres ist ein Shuttle-Zug, der einen für 7,50 Euro je Person unkompliziert nach Bologna Centrale (Hauptbahnhof) bringt. Der Münchner schämt sich hier mal wieder, denn der Zugang funktioniert – wie z.B. in der Londoner U-Bahn auch – unkompliziert via Kreditkarte, in unserem Fall der auf der Apple-Watch. Wohingegen sich der Tourist in München der Tourist erst einmal mit Zonen, Streifenkarten aus Papier und einem Stempel-Automaten rumärgern oder entnervt Schwarzfahren kann.

Aber ich wollte ja über Bologna schreiben…

Von Bologna Centrale kommt man entweder mit dem Bus nahezu überall hin. Die einfache Fahrt kostet 1,30 Euro, das 24-Stunden-Ticket 5,- Euro. Wobei man im Stadtkern zu allen Sehenswürdigkeiten nahezu überall zu Fuß hinkommt.

Nicht ganz günstig, aber sehr schön: Aemilia Hotel Bologna

Wir hatten uns im Aemilia Hotel Bologna einquartiert. Das ist nicht ganz günstig, liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Hauptbahnhof und der Innenstadt so dass wir nahezu alles per Fuß bewältigt haben. Dafür ist es ein sehr schönes Hotel, mit schönen Zimmern, einem Whirlpool und Sonnendeck auf der Dachterrasse und einer fantastischen Aussicht auf die Stadt von dort bzw. auch von unserem Zimmer im 6. Stock.

Wirklich günstig und hervorragend war jedoch das Frühstück für 8,- Euro pro Person mit einer reichhaltigen Auswahl an glutenfreiem Essen für Madame.

Bologna – Stadt der Arkaden

Bologna wird auch die Stadt der Arkaden genannt, was daran liegt dass sich in der Stadt fast 40 Kilometer Arkadengänge befinden. Für uns Albinos natürlich hervorragend, denn so konnten wir uns bei unserer Stadterkundung ohne Sonnencreme bewegen und bekamen trotzdem keinen Sonnenbrand.

Bologna Arkaden
Bologna, Arkaden

Die Sehenswürdigkeiten in Bologna

In Bologna gibt es einiges an Sehenswürdigkeiten, wenn natürlich auch nicht vergleichbar mit anderen Städten wie Venedig oder Rom. Das praktische ist, dass sich die meisten Sehenswürdigkeiten im Stadtkern verteilen. Am bekanntesten dürften sicherlich die beiden schiefen Türme sein.

Bologna Türme
Türme in Bologna

Den größeren von beiden kann man zu Fuß besteigen, sollte aber doch einigermaßen schwindelfrei sein. Fast noch wichtiger ist es, sich im Vorfeld online einen Platz dafür zu reservieren. Gerade zur Hauptreisezeit gibt es dafür oftmals einige Tage Vorlauf. Lohnt sich unserer Meinung nach aber.

Bologna, Turm innen
Bologna, Turm von innen

 

Miss Mantares in Bologna
Bologna, Aussicht vom Turm

Auf Platz zwei der Sehenswürdigkeiten ist die Basilika San Petronio. Korrekt, das ist eine Kirche. Die so ganz nebenbei die fünftgrößte der Welt ist und fast die größte der Welt geworden wäre. Sie wurde allerdings nicht die größte und fertig wurde sie bis heute auch nicht. Dafür beherbergt sie die Gebeine von Napoleons Schwester und den längsten Meridian der Welt.

Bologna, Basilika San Petronio
Basilika San Petronio, Bologna

Etwas lästig: Einige Bilder dort werden nur angestrahlt/erleuchtet, nachdem man 20 Cent in einen Automaten geworfen hat. Keine Ahnung wer so viele 20 Cent Stücke einstecken hat, wir auf jeden Fall nicht. So blieben einige Sachen für uns leider im dunklen.

Direkt vor dieser Kirche starten die Stadtrundfahrten, die man wahlweise mit dem Bus oder einer kleinen Bimmelbahn machen. Wir entschieden uns für die Bimmelbahn und hüllen über diese Fahrt besser den Mantel des Schweigens. Wer bei den Sehenswürdigkeiten mehr ins Detail gehen möchte, muss dann doch Wikipedia bemühen.

Bologna – die Hauptstadt des Essens

Dass Bologna vor allem für seine Küche berühmt ist, konnte man ja evtl. schon aus der Einleitung herauslesen. Es gibt wirklich unzählige Restaurants oder Cafes mit Essensmöglichkeiten.

Auch Glutenfreies Essen ist kein Problem in Bologna

Nachdem meine besser Hälfte kein Gluten verträgt, ist es immer sehr wichtig auch glutenfreies Essen zu bekommen. Das ist in Italien im übrigen deutlich leichter möglich als in Deutschland und auch Bologna ist hierbei keine Ausnahme. Glutenfreie Pizza und Pasta gibt es in Bologna nicht in jedem Restaurant, aber in sehr vielen. Wir waren einige Male in Bologna beim Essen und es war kein Reinfall dabei. Das berichteten auch die anderen anwesenden Länderspielfahrer

Fußball Länderspiel Italien – Deutschland am 04.06.2022

Hatten wir am Vortag schon mehr oder weniger zufällig den einen oder anderen Länderspielfahrer des TSV 1860 – fast alle beim Familienausflug – getroffen, so war am Spieltag diesbezüglich noch etwas mehr geboten. Namen nenne ich an dieser Stelle keine, aber es waren doch einige Bekannte die uns in der Stadt über den Weg gelaufen sind.

Relativ knapp zum Spielbeginn machten wir uns zum Stadion auf und waren quasi im Block der Einheimischen neben dem Gästeblock untergebracht. Die meisten Deutschen die die falschen Tickets hatten sammelten sich oben in den Blöcken, was bei einem Nations-League-Spiel Italien – Deutschland auch problemlos funktionierte. Warum die Italiener bei der Ticketvergabe für diese Spiel so einen Zirkus veranstalteten, wissen sie vermutlich nicht einmal selber.

Stadio Renato Dall'Ara Bologna
Stadio Renato Dall’Ara, Bologna

Der Kick selber war öde, der Support aus dem deutschen Block war nicht vorhanden. Am lustigsten waren noch die Gesangseinlagen der Löwenfans die seit Mittags am Glas waren und die Liegeplätze oben im Block. Hier waren Planen über die Sitzplätze gespannt und somit machten wir es uns gemütlich.

Stadio Renato Dall'Ara Bologna
Liegeplätze im Stadion

 

Mit Fußball(-Atmosphäre) hatte die ganze Veranstaltung wenig zu tun und so gibt es an dieser Stelle auch nichts spannendes zu berichten. Bereits vor Spielende verließen wir das Stadion und machten uns auf den Weg zum Hotel. Unser Flieger nach Hause sollte am nächsten Tag recht früh gehen.

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