Die Toten Hosen Berlin, Astra Kulturhaus, 26.05.2022

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Seit vier Jahrzehnten machen die „Die Toten Hosen“ zusammen Musik, ich bin über sie vor 3,5 Jahrzehnten gestolpert und habe von ihnen etliche Konzerte besucht. Legendär darunter sicherlich die „Geheimkonzerte“ als „Rheinpiraten“ im Atomic Cafe 1998 vor vielleicht 300 Leuten. Oder zwei Jahre später als „Essen auf Rädern“ im Backstage München, wo sicherlich unter tausend Leute anwesend waren.

Die Toten Hosen sind auch in großen Hallen richtig gut, aber im kleinen Rahmen find ich sie gigantisch. So war es keine Frage, dass ich mich auch um Karten für das Warm-Up-Konzert im Astra-Kulturhaus bemühen würde als davon hörte.

Geschwindigkeit der Glasfaser-Leitung statt stundenlangem anstehen

Mit mitte Vierzig zähle ich ja zur etwas älteren Generation und habe mir früher für Konzert- oder Fußballkarten oftmals stundenlang die Beine in den Bauch oder auch ganze Nächte um die Ohren geschlagen. Find ich irgendwie auch fairer, als wenn die Geschwindigkeit der Internet-Verbindung darüber entscheidet, wer welche Karten bekommt. Aber gut. Wäre ich für den Kartenvorverkauf extra nach Berlin gefahren? Schwer zu sagen.

So waren wir auf jeden Fall mit zwei Macbooks und Handies online und aktualisierten die Browser im Sekundentakt, als der Verkaufszeitpunkt näher rückte. Pünktlichst wurde der Shop auf dietotenhosen.de freigeschaltet, Madame und ich konnten beide je zwei Karten in den Warenkorb legen. Während bei ihr der Zahlvorgang jedoch nicht funktionierte weil die Tickets nicht mehr verfügbar waren, ging es bei mir durch – Hurra. Wir fahren zu den Toten Hosen nach Berlin.

Die Toten Hosen & German Fetish Ball in Berlin

Eigentlich hätte es sich ja angeboten, das Konzert am 26.05.22 mit dem German Fetish Ball am 28.05. zu kombinieren. Wir waren aber kurz zuvor erst in Paris und wollten nicht schon wieder so lange weg von daheim und unserer Familie sein. So wurde es schließlich „nur“ ein Kurztrip zum Konzert nach Berlin.

Perfektes Hotel in Berlin: das Hotel nhow Berlin

Nicht weit entfernt vom Konzertort „Astra Kulturhaus“ befindet sich ein Hotel, welches wir für Berlin schon öfters im Auge hatten. Das Hotel nhow Berlin. Es ist stylisch, gut gelegen und eignet sich unter anderem perfekt als Shooting-Location. Bilder davon werdet ihr in den nächsten Wochen auf der Seite von „Miss Mantares“ sehen, versprochen. Hier findet ihr auf jeden Fall schon einmal ein Video von unserem Zimmer.

Es handelt sich um eine Junior Suite mit River View. Schön, dass ein Hotel mal ohne einen ekligen Teppich auskommt.

Wir sind einen Tag bzw. einen Abend vor dem Konzert relativ spät nach Berlin gefahren um am nächsten Tag ausgeruht in die WOW Gallery und ins Konzert gehen zu können. Im Hotel sahen wir schon einige Fetish-People, unschwer zu erkennen an den entsprechenden Outfits. Oder wann kommt einem schon einmal eine Latex-Katze im Aufzug entgegen? Auch einige Leute die – unschwer zu erkennen – für´s Hosen-Konzert angereist waren, waren an der Hotel-Bar. Das Personal in diesem Hotel war auf jeden Fall mit beidem – soweit erkennbar – absolut fein. Ein rundum stylisches und cooles Hotel.

WOW-Gallery Berlin, 26.05.2022

Den heutigen Tag ließen wir nach der gestrigen späten Anreise äußerst gemütlich angehen, nur ein Besuch in der WOW-Gallery Berlin stand heute auf dem Programm. Nachdem Miss Mantares sich beim letzten mal dort in schwarzem Latex ablichten ließ, sollte es dieses Mal der blaue Anzug sein.

Xenia Mantares Stephan Tempel
Xenia Mantares, WOW-Gallery Berlin

Auch diese Bilder werdet ihr in Kürze auf ihrer Homepage bzw. ihrem Instagram-Account finden. Ansonsten wurde noch die Gegend rund um´s Hotel unsicher gemacht, wo schon deutlich mehr Leute in Latex unterwegs waren. Aber das kümmert in Berlin ohnehin niemanden. Auch einige Hosen-Fans mehr sahen wir, was nicht weiter verwunderlich war – heute war ja Konzert-Tag.

Die Toten Hosen, Berlin, Astra Kulturhaus

„Ist das noch Punkrock“ fragen „Die Ärzte“ in einem ihrer Lieder und der Gedanke kam mir in den letzten Tagen öfters. Vor exakt 30 Jahren bin ich mit Lila Doc Marten´s und ´nem Irokesen-Schnitt vom Pfadfinder-Lager aus London gekommen. Heute geht´s mit´m Audi in ein schickes Hotel vor´m Konzert und große Geheimratsecken machen noch lange keinen Irokesen-Schnitt. Auch die Hosen sind älter geworden und haben inzwischen einiges an Chart-tauglichen Liedern und Hits.

Das Astra-Kulturhaus in Berlin – Punkrock pur

Was Punkrock ist oder nicht, darüber kann man stundenlang diskutieren. Das Astra-Kulturhaus ist es auf jeden Fall. Ich finde es etwas schade, dass wir auf´s Konzert absichtlich kein Handy mitgenommen haben, denn alleine die Atmosphäre vor dem Astra wäre es wert gewesen. Ein ehemaliges Reichsbahngelände, übersäht mit Graffitis, draußen ein Biergarten… erinnert etwas an das alte Backstage München welches seinerzeit noch an der Donnersbergerbrücke beheimatet war.

1200 Leute sollten dort heute Die Toten Hosen zu Gesicht bekommen, so klein wird man sie vermutlich nicht mehr oft bekommen. Pünktlich um 20 Uhr und ohne Vorband ging es los.

Mit „Wir sind bereit“ – zu finden auf dem Album Album „Opel Gang“ (1983) wurde eröffnet,

weiter ging es mit „Musterbeispiel“ und „Disco in Moscow“ – alles aus den Achtzigern. Dann kam mit 112 ein brandneuer Song, ehe es mit „Auswärtsspiel“, „Altes Fieber“ und „Du lebst nur einmal“ wieder bekannte Stücke gespielt worden.

Als neuntes Lied folgte „Scheiss Wessis“ – von den Radiosendern jetzt schon totgespielt und ebenfalls ein brandneues Lied: „Alle sagen das“. Für mich übrigens der Favorit von den neuen Stücken. Dann kam „Die Schöne und das Biest“, „Wort zum Sonntag“,

„Die letzte Schlacht“, „Laune der Natur“, mit „You´re no good“ wieder ein Cover, bevor es mit „Liebeslied“ wieder ordentlich zur Sache gehen sollte.

„Teufel“, „Opel-Gang“, „Niemals einer Meinung“ und „Hier kommt Alex“ – und schon gingen die Hosen von der Bühne. Nach 19 Liedern sind andere Bands schon lange fertig, für Hosen-Verhältnisse war das eher früh und so ging natürlich niemand. Die Halle sang erst einmal kollektiv „Eisgekühlter Bommerlunder“. Gänsehaut…

Als Zugabe sollte es „Poor Scouser Tommy“ (ein Cover), Liebesspieler, Bonnie & Clyde und Verschwende deine Zeit geben, ehe die Hosen erneut von der Bühne gingen.

Um kurz darauf wieder zu kommen, um „Amore Felice“, „Freunde“, „All die ganzen Jahre“ und „You´ll never walk alone“ zum besten zu geben.

Mit diesem Lied haben schon viele Konzerte der Toten Hosen aufgehört – sollte es das tatsächlich gewesen sein? Sie gingen auf jeden Fall von der Bühne…

…um dann für einen dritten Zugabenblock noch einmal zu kommen: „Achterbahn“, gefolgt von „Schönen Gruß, auf Wiedersehn“.

Nach insgesamt 29 Liedern sollte es aber dann wirklich vorbei sein: Die Hosen gingen von der Bühne und wir geflasht von diesem geilen Konzert zurück ins Hotel und am frühen Morgen direkt zurück nach München.

Auch dieser Artikel von rbb24 beschreibt das Konzert ganz schön.

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