Schwarzmarkt / Tickethandel im Internet – und wie man ihn endlich stoppt!

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Respekt, Metallica – alles richtig gemacht!

Schwarzmarkt-Handel rund um Konzerte oder Sportveranstaltungen ist ja kein neues Phänomen, den gab es quasi schon immer – allerdings ist es erst im letzten Jahrzehnt so richtig ausgeufert: Waren es früher ein paar wenige, die vor den Arenen oder via Zeitung ihr Glück versucht haben, so sind es Ebay, Viagogo & Co. sei Dank inzwischen tausende geworden, die auf einen (halbwegs) risikolosen und schnellen Euro spekulieren: man riskiert nicht vor Ort von den Cops erwischt zu werden, man riskiert nicht dass einem renitente Fans die sich nicht über´s Ohr hauen lassen wollen einem Backenfutter verpassen – und sollte es kurzfristig regnen: auch kein Problem, die Karten hat man ja schon Monate vorher verkauft. Das einzige Risiko ist hier das Finanzamt bzw. die Steuerfahndung, die ja – wie schon öfters zu lesen war – auch inzwischen bei ebay und viagogo ganz genau hinschaut. Aber darum geht es jetzt nicht:

Das Massenphänomen Tickethandel im Internet hat viel drastischere Ausmaße gehabt, als es die wenigen Schwarzmarkttickethändler früher jemals geschafft hätten: Konzerte sind über eventim und Co. in wenigen Minuten ausverkauft, weil plötzlich nicht nur Münchner Konzertgänger sich um eine Karte bemühen, sondern in ganz Deutschland oder sogar Europa sitzen zum Vorverkaufstart – egal ob Konzert oder Spitzensportveranstaltung wie EM oder WM – tausende vor dem PC, in der Hoffnung Tickets zu ergattern, nur um sie wenige Minuten später via Ebay oder Viagogo wieder zu verkaufen.

Ich frag mich ja schon lange, warum – nicht wie früher – für ein Konzert in München nicht z.B. 80% der Tickets nur bei Vorverkaufstellen in München und im bayerischen Umland verkauft werden – dann würden auch deutlich weniger Eintrittskarten bei Schwarzhändlern landen. Die Antwort ist ganz einfach: Weil es den meißten Konzertveranstaltern und eventim sowieso einfach egal ist: eine verkaufte Karte ist eine verkaufte Karte – und gerade am Versandhandel mit all seinen Aufschlägen (Ticketgebühr, Servicegebühr, Kreditkartengebühr, Versandgebühr, Fan-Ticket-Aufschlag, etc…) verdient eventim ja mehr als ordentlich.

Was hat der Schwarzmarkthandel im Internet noch für Auswirkungen gehabt? Die Konzertveranstalter haben auf einmal gesehen, welch horrenden Preise die Leute auf einmal zahlen: So haben sich die Konzertkartenpreise in den letzten Jahren fast überall verdoppelt – klar, wenn tausende Karten für Depeche Mode in München die im Original 57,- Euro gekostet haben bei Ebay für 119,- verkauft werden, dann sieht das auch der Veranstalter und verlangt das beim nächsten mal eben selber.

Wieder zurück zum Ursprungsthema: Metallica haben bei ihrer jetzigen Tour – zumindest beim Metallica-Konzert in München – alles richtig gemacht: 113,- Euro sind ohnehin schon eine Stange Geld für eine Eintrittskarte – aber es konnte jeder Besteller nur zwei Tickets kaufen, der Name des Bestellers wurde auf die Eintrittskarte gedruckt und schon bei der Bestellung kam der deutliche Hinweis „Zutritt nur gegen Lichtbildausweis – Eintrittskarten-Besteller und eine Begleitperson“. Wenige Tage vor der Metallica Konzert in München kam dann noch einmal eine E-Mail mit den gleichen Hinweisen.

Das ganze war ziemlich erfolgreich: in den einschlägigen Portalen waren kaum Eintrittskarten zu finden und die wenigen wurden auch fast nicht gekauft. Mit den noch laufenden Konzerten der Tour schaut es ähnlich aus.

Dass die Münchner tz daraus einen „Eklat“ produziert, spricht Bände für diese Zeitung die m.E. nach die Bild im Niveau schon lange nach unten abgehängt hat: Entweder der Verfasser hat keine Ahnung, oder die Zeitung braucht klicks – oder beides. Anders lässt sich der Artikel in der tz nicht erklären:

grottiger tz-online-Artikel

Mein Fazit ist: alles richtig gemacht, Metallica. Namen auf Eintrittskarten werden ja schon lange gedruckt – aber das war das erste mal, dass ich auch wirklich beim Einlass nach meinem Ausweis gefragt wurde. Wenn das Schule macht, dann ist der unsägliche Schwarzmarkt / Tickethandel via Internet bald Geschichte.

Stephan Tempel

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