Friday For Future (FFF)- und der Umgang damit (nicht nur) im Netz….

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Man muss kein Freund von der FFF (Friday for Future) – Bewegung sein, es ist auch völlig legitim das Ganze kritisch zu hinterfragen! Aber dieses ganze kindische Gezänk um das Für und Wider nimmt langsam unerträgliche Ausmaße an, da kommst ja mit Fremdschämen gar nicht mehr hinterher.

Man stelle sich vor, in den Ferien hört man kaum was von irgendwelchen FFF-Demos! Direkt verwunderlich: Schon mal darüber nachgedacht, dass „SchulSTREIK in den Ferien“ ungefähr so sinnvoll ist, wie „Schwimmkurs im Wald“?! Und hört mir bloß auf mit dieser „Die wollen nur nicht in die Schule!“-Gülle, oder hat schon mal jemand den Jungs von der IGMetall, der GDL oder auch den Erzieherinnen vorgeworfen, dass sie eigentlich auch gut außerhalb ihrer Arbeitszeit streiken könnten?

Parallel zu diesem Hirnrost findet eine niveaulose Hexenjagd auf ein 16-jähriges Mädchen – Greta –  statt, die stark an das „Frankenberger-Phänomen„* erinnert! Ein einzelner Mensch wird stellvertretend für eine ganze Bewegung beleidigt, verunglimpft, an den Pranger gestellt und lächerlich gemacht. Warum? „Weil sie ja nur als Gallionsfigur kommerziell ausgeschlachtet wird!“ – ja, möglich. Rechtfertigt das Cybermobbing im großen Stil? Arme Menschheit, kranke Gesellschaft!

Aber ist ja easy, nur weil die Kinder für ihre Überzeugung statt für Pokemon auf die Straße gehen kann man sich ruhig über sie lustig machen – schließlich hat man mit seinem Geburtsdatum ja schon genug für die Umwelt getan, zumindest wenn man dem tausendfach geteilten Beitrag von Reinhold R. K. glauben darf. Gott sei Dank nutzen nur und ausschließlich Kids irgendwelche Geräte mit Batterien, Plastikverpackungen und fahren Autos mit großen Motoren – auch wenn man in diesem Zusammenhang durchaus hinterfragen könnte, wie dieser polemische Beitrag so viral gehen konnte… Aber hey: Autos ohne KAT, verbleiter Sprit, Kernkraftwerke, keine Mülltrennung, großflächig gerodete Regenwaldflächen bereits in den 70ern (dem goldenen Jahrzehnt für Greenpeace-nahe Organisationen wie McDonalds & Co.) etc. tun ja weiter nicht viel zur Sache.

(BTW: Alle, die FFF für die glorreiche Idee der CO2-Steuer verantwortlich machen wollen: Solche Entscheidungen treffen nicht die Kinder auf der Straße, sondern die Politiker der Parteien, die schon die gesamte Nachkriegsära immer und immer wieder gewählt werden. Von Erwachsenen!)

Nein, ich bin sicher kein blauer Engel mit grünem Punkt – aber dieser unermüdliche Einsatz beim totdiskutieren von irgendwelchen Themen, bis die „Argumente“ weit unter Provinzstammtischniveau angekommen sind, nehmen mir momentan extrem viel Bock auf Facebook. Vielleicht ändert sich das irgendwann wieder, aber derzeit wünsche ich mir ehrlich die Zeit zurück, in der die Menschen ihr Essen, ihre Haustiere und ihre Urlaubsbilder gepostet haben und die sozialen Netzwerke ein netter Zeitvertreib und kein virtuelles Bürgerkriegsgebiet waren.

Scheena Gruas vom Fechner

*Für alle, die mit dem Namen heute nichts mehr anfangen können: Sebastian Frankenberger hat seinerzeit den Stein mit dem Rauchverbot in Gaststätten ins Rollen gebracht (welches mit über 60% „Dafür“-Stimmen in Bayern angenommen wurde), und bekommt über 10 Jahre später im Exil noch Morddrohungen (!!) deswegen. Etliche Wirte haben pauschal ein Hausverbot gegen ihn ausgesprochen um ihrem Ärger Luft zu machen. Die Eier, ein Schild mit „Hausverbot für alle Wähler die dafür gestimmt haben!“ an die Tür zu hängen, hatte irgendwie keiner…

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